Nachhaltig Kochen
Nachhaltig Zubereiten und Kochen hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch deiner Brieftasche. Das größte Potenzial hier ist den Strom- und Wasserverbrauch zu reduzieren. Achte außerdem darauf nicht unnötig gutes Essen wegzuschmeißen. Wie das geht, und wieso du trotzdem auf nichts verzichten musst im Folgenden.
Wasser sparen
Eine Möglichkeit nachhaltiger zu Leben ist auf deinen Wasserverbrauchen zu achten.
Dies ist nicht nur bei der Zubereitung wichtig. Versuche es auch in andere Lebensbereiche zu integrieren, bei denen du Wasser nutzt, beispielsweise Hände waschen oder Duschen.
Drehe den Hahn nur zu Hälfte auf, anstatt das Maximum. Beobachte wie es in unterschiedlichen Situationen anfühlt. Brauchst du den maximalen Wasserzufluss oder lassen sich die Hände auch bei nur halben Zufluss gut waschen?
Wasser kostet nicht nur Zuhause viel Energie. Auch die Wasserversorger müssen viel Energie aufwenden, um Wasser zu fördern, zu pumpen und zu reinigen. Mit jedem Liter Wasser den wir sparen, reduzieren wir also auch die Emissionen des Energieverbrauchs vom Wasserversorger.
Außerdem entlastet es die Umwelt, denn aus Trinkwasser wird Abwasser, das oft Schadstoffe in die Umwelt spült.
Gemüse gesammelt waschen
Oft ist es so, dass wir das Obst oder Gemüse einzeln dann waschen wenn wir es brauchen. Suche stattdesseb direkt am Anfang heraus was du alles für dein Gericht brauchen wirst und wasche es dann zusammen. So sparst du ganz einfach Wasser, da du nur einen Waschgang statt mehrerer durchgeführst.
Drehe auch hier das Wasser nur zur Hälfte auf 😉
Wasser effektiv nutzen
Wenn du Obst oder Gemüse wäschst kannst du dabei eine Schüssel darunter stellen und das Wasser auffangen. Im Anschluss kannst du das gesammelte Wasser nutzen um deine Pflanzen zu gießen.
Dies bezieht sich nur auf das Waschen von Obst und Gemüse. Bei Lebensmitteln aus Konserven oder beim waschen mit Spülmittel oder Seife sollte das Wasser nicht für Pflanzen genutzt werden, da darin für Pflanzen schädliche Stoffe enthalten sein könnten!
Erst riechen, dann wegschmeißen
Allein in Deutschland landen jedes Jahr ca. 18,4 Millionen Tonnen Nahrung im Müll. Fast die Hälfte davon ist vom Verbraucher vermeidbar.
Natürlich sollst du kein schimmliges Brot oder stinkenden Fisch essen. Aber Obst und Gemüse das nicht mehr schön, aber noch genießbar ist wegzuschmeißen wäre Verschwendung. Man kann das Obst noch super zu Smoothies und das Gemüse zu Suppen verarbeiten.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Das verwechseln leider viele. Man sollte sich davon nicht abschrecken lassen, denn aufgrund dessen landen zwischen 6-9% der Nahrung jährlich im Müll.
Der Wortteil „Mindest“ steht für mindestens. Das Produkt kann darüber hinaus noch länger haltbar sein. Einen Joghurt, der dieses Datum bereits überschritten hat, aber noch gut riecht, kann durchaus noch gegessen werden. Mehr dazu wie du erkennst ob Lebensmittel noch gut sind findest du hier.
Wasserkocher vor Herdplatte
Wenn du etwas kochen möchtest, egal ob Nudeln, Reis oder Kartoffel, erhitze das Wasser zuerst im Wasserkocher und schütte es danach erst in den Topf.
Wasserkocher sind schneller und benötigen weniger Energie als der Topf auf dem Herd. Auch wenn es nicht so scheint, in der Summe kann dies einen großen Unterschied machen. Abgesehen von dem Zeit und Stromverbrauch kann es bei 1 Liter pro Tag um die 40€ pro Jahr sparen.
Strom sparen
Deckel nutzen
Viele haben die Angewohnheit ohne Deckel zu kochen und dabei den Herd voll aufzudrehen. Dies kostet dich aber fast 3 mal mehr Strom, da die Hitze nach oben verfliegt und das Essen wird dadurch nicht schneller fertig. Der Deckel behält die Hitze im Topf. Dadurch kannst du nach dem Erhitzen den Herd auf die niedrigste Stufe stellen. Dadurch wird das Wasser normal weiter-, aber nicht überkochen. Auf diese Weise kannst du sehr leicht nachhaltiger kochen.
Herd rechzeitig ausschalten
Wenn du bereits weißt, dass dein Essen in den nächsten Minuten fertig sein wird kannst du jetzt schon den Herd ausschalten. Die Nachhitze des Herdes wird das Wasser oder die Pfanne weiterhin auf ähnlichem Hitzelevel behalten.
Keine Kaffeepads und Kapseln
In Deutschland kommen im Schnitt etwa 166 Liter Kaffee pro Jahr zusammen was rund einer Milliarde Tassen entspricht. Davon produziert der Anteil aus Kapseln jährlich 4.000 Tonnen Aluminium- und Plastikmüll. Das Problem ist hierbei nicht nur der erzeugte Müll, sondern auch die Herstellung der Aluminiumkapseln. Diese verschlingen zum einen viel Energie, zum anderen enthalten die Kapseln den Rohstoff Bauxit weshalb für die Herstellung regelmäßig Regenwälder gerodet werden.
Wer sich tiefer damit beschäftigt findet heraus, dass auch wiederbefüllbare Kapseln oder kompostierbare Pads zwar besser, aber nicht so umweltfreundlich sind wie man glaubt.
Hinzu kommt, dass Pads und Kapseln durchschnittlich teuerer sind. So zahlt man pro Kapsel ca. 30 cent während eine Tasse Filterkaffee nur 6 cent kostet.
Probiere Alternativen. Du kannst stattdessen die gute, alte French Press, einen Espressokocher für den Herd oder auch Siebträgermaschine benutzen. Achte bei dieser auf den Stromverbrauch. Instantkaffee braucht nicht einmal ein zusätzliches Gerät. Bei diesen Alternativen entsteht, abgesehen von dem Kaffeesatz, überhaupt kein Müll.
Die Alternativen bieten einen intensiven Geschmack und das gute Gewissen macht es vielleicht noch etwas schmackhafter.
Teesieb statt Teebeutel
Leider kann auch der Teekonsum negative Folgen für die Umwelt haben. Teebeutel sind nicht komplett abbaubar. Besonders die pyramidenförmigen Teebeutel die oft als „seidig“ beschrieben werden sind aus Kunststoff. Das heißt, sie sind nicht biologisch abbaubar.
Zusätzlich dazu haben mehrere Studien erwiesen, dass in Teebeuteln Mikroplastik und Nanoplastik enthalten ist, welche in das heiße Wasser abgegeben werden. Die Menge davon varrieren je nach Teebeutelmatieral. Leider sind auch die traditionellen Papier-Teebeutel davon betroffen.
Um Tee nachhaltig zuzubereiten besorge dir einen Teeball aus Metall oder ein Teesieb für die Kanne und nutze stattdessen losen Tee. Dieser ist nicht nur besser für die Umwelt und Gesundheit sondern soll sogar besser schmecken.
No Food Waste
Nutze die volle Frucht
Viele schneiden bei Obst und Gemüse mehr weg als sie müssten. Um nachhaltiger zu kochen gewöhne dir neue Schneidetechniken an, bei denen du z.B. bei Erdbeeren nur das Grüne abschneidest aber nichts von der Erdbeere selbst. In diesem Fall kannst du das Grüne z.B. mit der Spitze des Messers von oben im Kreis herausschneiden.
Am besten ist es natürlich, wenn du das Obst oder das Gemüse überhaupt nicht schälst. Dadurch wird überhaupt nichts von der Frucht weggeschmissen. Außerdem enthält die Schale in vielen Fällen die meisten Nährstoffe und Vitamine.
Nutze Sparschäler
Noch nachhaltiger Zubereiten kannst du mit einem Sparschäler.
Mit dem Messer wird meist viel mehr von der Frucht weggeschnitten als notwendig ist. Mit einem Sparschäler kannst du Obst und Gemüse hauchdünn schälen.
Selbst machen statt kaufen
Bereite deine Mahlzeiten für unterweges schon vorher zuhause zu. Packe es in eine wiederverwendbare Dose oder Box und nimm es einfach mit.
Das Dressing kannst du dir in einem leeren Schraubglas anrühren oder du kaufst Öl und Balsamico und lässt diese bei deiner Arbeitsstelle.
Du verzichtest auf die Konservierungsstoffe in Fertigprodukten und auf deren Verpackung. Dadurch hilfst du nicht nur der Umwelt sondern lebst auch gesünder und sparst Geld dabei.
Kaufe langlebige Produkte
Man greift zu oft zur billigen Variante um Geld zu sparen. Doch nach kurzer Zeit gehen diese kaputt und man muss sie neu kaufen. Dies führt dazu, dass man am Ende das gleiche Geld für schlechtere Produkte ausgibt und dabei auch unnötig Müll produziert. Deshalb, wenn du wirklich ein neues Gerät brauchst dann gönne dir hochwertige Küchenmaterialien.
Hochwertige Produkte müssen nicht immer neu und teuer sein. Nutze Kleinanzeigen o.ä. Platformen. Wenn du einen hochwertigen Topf gebraucht kaufst zahlst du genauso viel, oder sogar weniger, als wenn du einen billigen Topf neu kaufst.
Wähle Produkte aus deiner Umgebung. So tust der Umwelt noch mehr gutes, da die Artikel nicht versendet werden müssen. Außerdem kannst du dir die Artikel direkt ansehen, was auch einen Rückversand präventiert.
Wer verstanden hat und nicht handelt, hat nicht verstanden
Wang Yangming